Home

Über das Fotografieren, Fluten von Bildern und mich

Warum fotografiere ich? Warum trage ich die schwere Fotoausrüstung tagelang durch die Landschaft? Warum kann fotografieren ein zentraler Lebensinhalt sein?

Die Antwort ist im Grunde einfach und zugleich paradox. Ich fotografiere, um dem Augenblick einen Hauch von Unvergänglichkeit zu geben. Ich produziere von Augenblicken bleibende Bilder. Sehr viele von ihnen führen mich beim Betrachten in die Situation zurück, in der sie entstanden sind. Meistens waren es glückliche Momente. So kehre ich oft wieder in dieses Glück zurück. Darum behaupte ich: Das Fotografieren von Tieren ist die friedlichste Art zu jagen. Diese Jagd macht nicht satt, aber glücklich!

Die Antwort auf die Frage, warum es so viele Bilder sein müssen, ist schon etwas komplizierter. Vielleicht bin ich einfach ein Bilder-Messie. Bekannte Fotografen zeigen nur ihre grossen Würfe. Sie vermeiden es, sich mit vielen Bildern der Gefahr zu langweilen auszusetzen. Wer nicht bekannt ist, muss sich glücklicherweise auch nicht wegen einem allfälligen Verlust der Reputation Sorgen machen. Aber was ist viel und was ist wenig? Sind zum Beispiel Bilder von 200 Vogelarten viel? Auf unserem Planeten leben mehr als 10’000 verschiedene Vogelarten. Es sind also lediglich 2%, die auf dieser Seite zu sehen sind. In einer Buchhandlung stehen auch nicht nur die besten Bücher. Es gibt nicht wenig Menschen, die gerne stundenlang in der unendlichen Anzahl von Büchern schmökern.

Also lade ich alle ein, meine Tierfotos als Buchhandlung zu sehen. Vielleicht stossen Sie beim «Schmökern» auf Tiere, die Sie noch nie in freier Wildbahn gesehen haben oder schon lange nicht mehr. Oder Sie betrachten einen Vogel, den Sie oft sehen und er erscheint Ihnen nun plötzlich in einem ganz anderen Licht. Und vielleicht finden Sie dann sogar, irgendwo zuunterst in einem Schrank, das alte Fernglas wieder. Ziehen bei nächster Gelegenheit los, um Tiere aus der Ferne und mit Respekt zu beobachten.

Die Liebe zur Welt der Tiere und der Fotografie hat mir den Übergang vom Berufsleben ins Rentnerdasein sehr erleichtert. Dafür bin ich dankbar.

Bilder